die Kollektion von ursprünglich fünf – jüngst auf sechs erweiterten –
Euro-Banknoten aus dem Kontext einer Performance des in Weimar lebenden
Künstlers Benedikt Braun gehört formal betrachtet zur Gruppe von Werken im
Sammlungsbestand, die den künstlerischen Umgang mit Echtgeld zum
Ausgangspunkt haben. Die Überzeichnungen von Horst Hussel (Stiftung&Sponsoring
4.22), Beuys’ provokant beschriftete DM, Mark der DDR und Lire oder die
zu Scherenschnitten umgeformten Inti-Banknoten von Karen Michelsen Castañón
bieten sich zum Vergleich an.
Die Performance „Faktor 10“, in deren Kontext die Scheine durch Braun
adaptiert wurden, kann hingegen als ein faszinierendes Beispiel für die
transformative Kraft der Kunst gelten und zeigt, wie Kunstwerke unsere
Wahrnehmung von alltäglichen Dingen verändern können. Der Künstler hat
gezeigt, dass Kunst nicht nur ein ästhetisches Vergnügen ist, sondern auch
ein Mittel zur Veränderung und zur Schaffung von neuen Werten und
Bedeutungen. Während der Eröffnung von
„Mein lieber Freund und Kupferstecher – Eine Ausstellung der Sammlung Haupt“
beim Verband Deutscher Bürgschaftsbanken Berlin am 29. April 2017 hat Braun
seine Performance aufgeführt und so den Betrachtern gezeigt, wie aus Geld
Kunst entstehen kann.
Durch eine
künstlerische Handlung wird der Nominalwert von Geldscheinen um den Faktor
zehn erhöht. Mit Hilfe einer Prägezange bringt Benedikt Braun sein Konterfei
auf die Scheine. Aus Geld wird Kunst. Jeder Schein ist ein Unikat. |
Eine simple Geste verwandelt die Geldscheine und gibt ihnen einen neuen
Wert, der weit über ihren ursprünglichen Wert hinausgeht: Aus einem
5-Euro-Schein wird ein 50 € wertvolles Kunstwerk und so weiter, bis hin zur
(ohnehin selten im Umlauf anzutreffenden) 200er-Banknote, die nach
Braunscher Überformung 2.000 € als künstlerische Arbeit generiert.
Weiterlesen im
Newsbeitrag
der Sammlungswebsite
und in diesem
PDF.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hermann Büchner, Kurator der Sammlung Haupt
E-Mail
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