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22.12.2025

 

Werke der Sammlung, vorgestellt im Magazin Stiftung&Sponsoring, Ausgabe 6.25: „Fluchtgeld“ von Maria Fisahn

Sehr geehrte Damen und Herren,

von Künstlerinnen und Künstlern gestaltete fiktive Banknoten nehmen in Format und den Elementen Bezeichnung, Nennwert und Seriennummern, bildlicher Darstellung – wie Gebäuden und Personen – Bezug auf reale Zahlungsmittel. Doch steht die kritische Auseinandersetzung mit sozialen und wirtschaftlichen Zuständen, die durch die Finanzsysteme mit geprägt oder sogar dominiert sind, im Fokus der künstlerischen Arbeit.

Die in Hamburg lebende Künstlerin Maria Fisahn kreiert seit vielen Jahren eigene fiktive Banknoten, indem sie Papier oder auch Textilien bedruckt, bestempelt oder collagiert. Erste Geldkunstarbeiten beziehen sich Anfang 1993 auf Urformen des Geldes in der Kulturgeschichte. Ihre ‚Währung’ versieht die Künstlerin mit Aufschriften wie „Strafgeld“, „Wohngeld“, „Haushaltsgeld“ oder „Brautgeld“ und thematisiert im damit entstehenden sozialen oder sozialkritischen Bezug unterschiedliche Problematiken, Aspekte des Geldverkehrs und des Konsumverhaltens. Sie greift gesellschaftlich relevante Themen, bestehende Konflikte und Widersprüche, aber auch Alltägliches und Heiteres – wie beispielsweise mit „Erdbeergeld“ oder „Zaubergeld“ – in ihren Wort-Bild-Kreationen auf. Kunstgeld kann hier als die Künstlichkeit von Geld gelesen werden, den Geldwert von Kunst hinterfragen. Für die Künstlerin steht der Tauschwert dabei im Fokus.

„Seit Anfang der neunziger Jahre bringe ich meine individuellen Währungen in Umlauf:
Die Kichererbsenwährung, Brotgeld, Erdbeergeld, Liebesgeld, Notgeld ...
Meine Geldscheine sind Tauschwerte. Als Unikate aus Stoff und Papier tausche ich sie gegen landesübliche Währung, Dienstleistungen aller Art, Kleidung und andere Objekte.

Ich gebe meinen Geldscheinen durch Bearbeitung, Ästhetik und kostbare Stofflichkeit einen individuellen Wert. Durch geistige Konzentration und intensive Arbeitsenergie während des Herstellungsprozesses entsteht ein gleichgewichtiges und nicht nur symbolisches Äquivalent zu Tätigkeiten und Dingen, die andere für mich machen.

Wortspiele, Worterfindungen, Poeme, Worte, die sich auch auf archaische Formen des Geldes beziehen und gesammelte Geldbegriffe aus allen Medien dienen als Eigennamen dieser Währungen.“1
Für die Arbeit „Fluchtgeld“ (2010) aus der Reihe „Geld(aus)Tausch“ kam ein überarbeitetes Pressefoto zum Einsatz, das einen Lastwagen zeigt, in dem sich Flüchtende versteckt haben.
Das Sujet löst auch heute angesichts der politischen Entwicklung ein hochgradig beklemmendes Gefühl aus: das Thema hat an Aktualität nichts eingebüßt.

Weiterlesen im Newsbeitrag der Sammlungswebsite
und in diesem PDF.

Wir wünschen Ihnen ein gediegenes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr, Gesundheit und viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
auch im Namen von Prof. Stefan Haupt


Dr. Hermann Büchner, Kurator der Sammlung Haupt
E-Mail

 

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 weiterführende Informationen:

· PDF
· News-Rubrik der Sammlungswebsite
· Newsbeitrag zur Arbeit hier (mit weiteren Abbildungen)

· Website Stiftung&Sponsoring
· Website Maria Fisahn

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Abbildung: Fluchtgeld, 2010, Fototransfer-Handdruck, Handstempeldruck, Tuschelasur auf Stoff, beidseitig bedruckt, Unikat, 8,5 × 20 cm © Maria Fisahn · Werkaufnahme: Hermann Büchner / Cover Stiftung&Sponsoring 06.25 © ESV
1zitiert aus: Maria Fisahn, Katalog-Broschüre „Tanz des Geistergeldes – Zaubergeld · Maskengeld · Hungerlohn“ zur Ausstellung der Galerie-W, Hamburg 2020

 

Herausgeber der Information:
Prof. Dr. Stefan Haupt, Reinbeckstraße 21, 12459 Berlin
Tel.: +49 (0)30 28387521 · Fax: +49 (0)30 2823816
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