Dem zentralen Thema der Wettbewerbseinreichung »Die Menschen der
Europäischen Union schaffen, bilden und erfüllen die Verträge und sind die
Basis der Ziele und Ideale der Union« gemäß setzte der Künstler
Wertvorstellungen des menschlichen Zusammenhalts und Vertrauens in
Figuretten und Symbolen ins Bild, die den jeweils im Zentrum der Entwürfe
dargestellten Nominalwerten 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Euro-Cent sowie 1 und 2
Euro (in jeweils zwei Varianten) beigeordnet sind.
Aufgrund der Wettbewerbsunterlagen fehlen auf den Entwürfen die EU-Sterne,
welchen den nationalen Seiten der Münzen vorbehalten sind. Sowohl bei der
Ersteinreichung (10 Abschläge 1:1 in Kupfer als Vor- und Zwischenentwürfe zu
den 10 Gipsmodellen) als auch in der anschließenden zweiten Runde mit
überarbeiteten Modellen in Gips erfolgte seitens der Jury keine
Preiszuerkennung für Helmut Zobl.
Die Abformungen der Gipsmodelle in rötlichem Loktapapier entfalten in ihrer
Zusammenschau eine majestätische und zugleich geheimnisvolle Wirkung - aus
der beherrschten Reliefhaftigkeit der Münzentwürfe, eingebettet in die
Zerklüftungen des diese haptisch reproduzierenden Materials. Die Dimension
des Bogens, auf dem die in Gips zwischen 16 und 25 cm Durchmesser (dem
Verhältnis von 1:10 zu den eigentlichen Münzen) großen Entwürfe erscheinen,
trägt zu diesem imposanten Eindruck ein Übriges bei.
In der Information zur Personalausstellung »Helmut Zobl: Prägungen - Münzen
und Medaillen«, April/Mai 2005 im Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf, wo
die hier vorgestellte Arbeit neben zahlreichen Münzen und Medaillen der
Öffentlichkeit präsentiert wurde, heißt es:
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»Im Mittelpunkt des Schaffens von Helmut Zobl steht der Mensch in seiner
Beziehung zur Umwelt, zum Kosmos und vor allem zueinander. Dem
philosophierenden Künstler, Menschenfreund im besten Sinne, sind Harmonie,
Güte und Liebe die wesentlichen Grundprinzipien, die den wahren Kern unseres
Seins betreffen. Aus seiner Sicht hat jeder einzelne Mensch ohne Ausnahme
eine Prägung in sich. Die Verwendung dieses Begriffes in doppelter Bedeutung
markiert die Schnittstelle des Menschen- und Kunstverständnisses von Helmut
Zobl. Das geistige und seelische Moment in seinem Schaffen ergibt, gepaart
mit den handwerklich-technischen Fähigkeiten, eine einzigartige Symbiose von
Inhalt und Form. Gern greift der Medailleur auf Technik und Motive der
antiken Münzglyptik in ihrer unerreichten Qualität zurück. Die bevorzugte
Beschränkung auf das Kreisrund birgt ungeahnte Möglichkeiten der
Bildgestaltung.«
Besser ließe sich das Credo von Helmut Zobl wohl kaum auf den Punkt bringen.
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weitere Informationen: Rubrik
News der Sammlung.
Website des Künstlers mit zahlreichen Werkabbildungen:
www.helmut-zobl.at
Kontakt Sammlung Haupt:
Dr. Hermann Büchner
Kurator, Sammlung Haupt
E-Mail: hb@sammlung-haupt.de
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