Beim näheren Herantreten wurde schnell deutlich, dass es sich bei dem –
zumindest aus größerer Distanz – täuschend echt wirkenden Objekt um eine
Nachbildung handelte, für die Ausstellung vom Künstler Hans Hs Winkler zur
Verfügung gestellt. Ein Exemplar dieser Rekonstruktion, wie Winkler die
Arbeit (mit Bezug auf unmittelbar nach dem Diebstahl bereits kolportierten
Meldungen zum Zustand des Goldschatzes) nennt, ist jetzt in den Bestand der
Sammlung Haupt integriert worden.
Auf Reaktionen der Verunsicherung und Irritation ist das ambitionierte
Schaffen des Künstlers fokussiert, der damit über den abbildhaften Umgang
mit bildkünstlerischen Mitteln hinausgeht. Hinter Aktionen und Objekten
stehen sehr wohl kalkulierte Konzepte, die den Betrachter und Rezipienten
provozieren und zum aktiven Teil des Geschehens machen (sollen).
Zur Präsentation der Goldmünzen-Replik in Marzahn schrieb Winkler: |
»Diebstahlversuch: Die 100 Kilogramm schwere Goldmünze›Big Maple Leaf‹, die
aus dem Bode-Museum in Berlin gestohlen wurde, ist in der Galerie M
ausgestellt worden. (Als Reproduktion?) Dies stiftete einige Verwirrungen
hinsichtlich eines vereitelten Diebstahlsversuchs«, und fährt in einem auf
seiner Website veröffentlichten ›Bekennerschreiben‹ fort:
»Hans Winkler war’s. Er hat die ›Big Maple Leaf‹ aus dem Bode-Museum
gestohlen. Die Polizei war damals schon nah an ihm dran, hatte ihn sogar
kurz nach dem Diebstahl zu Hause besucht (...)
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Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hermann Büchner
Kurator, Sammlung Haupt
E-Mail: hb@sammlung-haupt.de
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