vielfältige Assoziationen bietet ein Blatt der Schweizer Künstlerin, die
überwiegend in Deutschland und den USA lebte und arbeitete. In verschiedenen
Bereichen und Phasen ihres künstlerischen Schaffens beschäftigte sich Jud
schon frühzeitig und immer aufs Neue mit dem Thema Geld.
Die 1953 in Kastanienbaum bei Luzern geborene - 2016 unerwartet an einem
Aneurysma verstorbene - Künstlerin absolvierte zwischen 1972 und 1974 eine
Schauspielausbildung in Zürich und Wien und zog 1974 nach Berlin (West).
Eine sechsmonatige Studienreise führte sie in 1975/1976 durch Mexiko und die
USA. Bereits in dieser Zeit entstanden erste Arbeiten zum Thema Geld,
ausgelöst vom allgegenwärtigen Dollar mit seiner - damals noch -
schillernden Präsenz. Mit der Überzeichnung und collagierenden
Weiterverarbeitung von Banknoten begründete Jud damit für die moderne Kunst
der BRD eine Methode, die wenig später auch Joseph Beuys für sich entdeckte
- und damit wesentlich mehr Bekanntheit erlangte.
In zahlreichen Collagen aus der Mitte der 70er Jahre, entstanden während
bzw. im Kontext des USA-Aufenthalts, nimmt die 1-Dollar-Note einen zentralen
Platz bei Jud ein - mehr oder weniger deutlich noch erkennbar in den
Adaptionen.
In der hier vorgestellten Arbeit tritt der aufgedoppelte Dollar-Schein,
eingebettet in eine grafische Struktur, fast gänzlich hinter die fast
formatfüllend collagierten Darstellung zurück, welche sich bei näherem
Hinschauen als kolorierte Replik einer quer geteilten Ansichtskarte
entpuppt. Diese zeigt eine Dame in - für damalige Zeiten - auffallend
knapper Badebekleidung, und steht damit einen Topos, der sich seit ca. Mitte
der 50er Jahre großer Beliebtheit erfreute. |
Allein der Umgang mit dem Motiv und auch die Titelgebung assoziieren
ironisch-verfremdend das Klischee der zersägten Frau, eher bekannt aus der
›Wunderwelt‹ der Magie. Mit dem Werktitel-Zusatz »… Amerika in der
Hochblüte« wird das Ganze mit dem american way of life unter folgerichtiger
Einbindung des Status-Symbols dazu, dem Dollar, zusammen-geführt (...)
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Mit freundlichen Grüßen
und guten Wünschen zum Weihnachtsfest und für ein erfolgreiches und gesundes
neues Jahr 2022
auch im Namen von Prof. Stefan Haupt
Dr. Hermann Büchner,
Kurator der Sammlung Haupt
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